2010: Gesamtzahl der Betreuungsverfahren über 1,3 Millionen

Betreuungsstatistik von Deinert: Kosten erstmals gesunken

Die Zahl der Betreuungsverfahren steigt weiterhin, die Zahl der Betreuer-Neubestellungen nur noch gering, die Kosten der Jusitz sinken sogar. Dies ergibt sich aus den „Betreuungszahlen 2010“, der jährlichen Auswertung der Amtlichen Erhebungen des Bundesamtes für Justiz, der Sozialministerien der Bundesländer, der überörtlichen Betreuungsbehörden, der Bundesnotarkammer sowie des Statistischen Bundesamtes durch Horst Deinert.

Die Zahl der neu bestellten Betreuungen ist im Jahr 2010 nur ganz geringfügig gestiegen (um 0,2 % auf 251.030) dagegen der Gesamtbestand der Betreuungsverfahren am 31.12.2010 (um 1,78 % auf 1,314 Mio.). Auch der Anteil der beruflichen Betreuungen an den Neubestellungen vergrößert sich stetig. Das Verhältnis berufsmäßige zu ehrenamtlichen Betreuungen hat sich zwischen 2009 und 2010 von 35,1/ 64,9 % auf 36,7/ 63,3 % entwickelt, der Anteil der an selbständige Berufsbetreuer übertragenen neubestellten Betreuungen stieg von 28,81 % auf 29,71 %. Das Verhältnis nichtanwaltlicher zu anwaltlichen Berufsbetreuern betrug 2010 23,9 % zu 5,8 % (= 29,7 % selbständige Berufsbetreuer).

Dagegen sanken im Jahr 2010 erstmals die Gesamtausgaben der Länder für Betreuer- und Verfahrenspflegervergütungen sowie Aufwandsentschädigungen und –ersätze um 0,68 % auf 683.716.353,68 €.
Die Anzahl registrierter Vorsorgevollmachten erhöhte sich 2010 von 1.011.227 auf 1.230.059.