Betreuungsvermeidungs-strategie greift bereits – aber nur beim Ehrenamt

Betreuungszahlen 2011: Zahl der neuen ehrenamtlichen Betreuerbestellungen sinkt deutlich

Bei den Erstbestellungen von Betreuern ist 2011 erstmals ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen, dieser beträgt ca. 3 %  (2011: 243.644; 2010: 251.030). Demgegenüber ist die Zahl der neuen beruflichen Betreuungen weiter gestiegen, nämlich um 1,2 % (2011: 92.182; 2010: 91.070). Dies ergibt sich aus den „Betreuungszahlen 2011“, der jährlichen Auswertung

der Amtlichen Erhebungen des Bundesamtes für Justiz, der Sozialministerien der Bundesländer, der überörtlichen Betreuungsbehörden, der Bundesnotarkammer sowie des Statistischen Bundesamtes durch Horst Deinert.

Der Anteil der an selbständige Berufsbetreuer übertragenen neubestellten Betreuungen stieg deutlich von 29,71 auf 31,67 %. Das Verhältnis nichtanwaltlicher zu anwaltlichen Berufsbetreuern betrug 2011 25,31 % zu 6,36 % (= 31,67 % selbständige Berufsbetreuer).

Die Gesamtzahl der Betreuungsverfahren (geführte Betreuungen und eingeleitete Verfahren) ist zum Ende des Jahres 2011 nur noch geringfügig um 5.310 oder 0,40 % auf 1.319.361 gestiegen. In den Vorjahren stieg die Gesamtzahl der Verfahren noch etwas intensiver (2009: 1,43 %, 2010: 1,75 %).

Die Ausgaben der Staatskasse für Aufwendungsersatz und Vergütungen der Betreuer und Verfahrenspfleger betrugen 2011 743,7 Mio. € (2010: 683,7 Mio. €, 2009: 688,4 Mio. €). Die Kosten stiegen damit nach einem kleinen Rückgang im Vorjahr erneut um 8,78 %. Innerhalb der Gesamtkosten stiegen  die Pauschalvergütung für Berufsbetreuer (§ 5 VBVG) um 9,54 % und die Verfahrenspflegervergütungen um 6,56 %.

Die Anzahl registrierter Vorsorgevollmachten erhöhte sich 2011 von 1.230.059 auf 1.520.848.